Elvis lebt – in Bremerhaven. Jedes Jahr am 1. Oktober pilgern die Fans von Rock‘n‘Roll-Legende Elvis Presley aus ganz Deutschland zum Kreuzfahrtterminal der Stadt, um die Ankunft des „King“ zu feiern. 67 Jahre ist das jetzt her.

Exakt 9.22 Uhr wird dann an der legendären Columbuskaje erst die US-amerikanische Nationalhymne abgespielt und dann der „Jailhouse Rock“. Denn genau zu jener Zeit betrat der junge Elvis Presley am 1. Oktober 1958 die Kaje.
Der Soldat mit der Kennung US 53 310 761 hatte seinen Seesack geschultert, als er die Gangway des Truppentransporters „General G.M.Randall“ herunterkam und deutschen Boden betrat. An diesen historischen Moment in der Stadtgeschichte erinnert auf der Kaje noch heute eine Bronzetafel – genau am Kajenmeter 700 der Columbuskaje, an dem die Gangway lag.
US-Militärpolizei musste die Kaje damals absperren und kreischende Teenager zurückhalten. Nur ein einziger junger Bursche konnte alle Hindernisse überwinden und im entscheidenden Moment auf die Gangway springen: „Ich hab sie ausgetrickst“, erinnert sich Helge Rothenberg (83). Als Lehrling eines Bremerhavener Haushaltswarengeschäfts belieferte er viele Schiffe mit Töpfen und Pfannen und kannte so manchen Schleichweg ans Wasser.
Aber für das begehrte Autogramm vom Weltstar reichte es trotzdem nicht. „Die Polizei hat mich von der Gangway gezogen“ , dabei hatte Elvis schon den Stift für die begehrte Unterschrift in der Hand. „Es fehlten Sekunden fürs Autogramm.“ Trotzdem tauchen immer wieder Autogramme von Elvis Presley auf, von denen es heißt, es sei das von der Ankunft des Schiffes. „Es gab gar keines“, sagt Rothenberg. Dafür ist das Foto, das den besonderen Bremerhavener Augenblick festhält, noch heute im Haus der Deutschen Geschichte in Bonn ausgestellt.

Barbara und Ulli Elter aus Oldenburg organisieren jedes Jahr den Gedenktag für Elvis in Bremerhaven – mit Musik und Blumen und vielen Geschichten aus der Ära. Weltweit, sagen sie, wird die Zahl der bekennenden Elvis-Fans noch immer auf 50 Millionen Menschen gezählt.

Mit dabei war der Hauptdarsteller, Wolfgang Drygalla, des Spielfilms von 1979, „Der Tag an dem Elvis nach Bremerhaven kam“ live vor Ort und hat uns seine Fotos zur Verfügung gestellt.
Wolfgang hält die US amerikanische Flagge und ist links auf dem entsprechendem Foto zu sehen.
(Der Artikel wurde vom Jahr 2024 aktualisiert).
Bereits einen Tag zuvor wurde im Hafenhostel Bremerhaven der Spielfilm „Der Tag an dem Elvis nach Bremerhaven kam“ in einer privaten Vorführung gezeigt. Im Anschluss gab es ein ausführliches Interview mit dem Hauptdarsteller Wolfgang Drygalla.
Wolfgang Drygalla zeigte sich nostalgisch und offen, sprach gern über die Dreharbeiten und die besonderen Erinnerungen an Bremerhaven.

Er teilte alte Fotos und Anekdoten von der damaligen Premiere und von Begegnungen mit Fans.

Drygalla lobte die anhaltende Elvis‑Begeisterung in Bremerhaven und betonte, wie sehr ihm die jährlichen Gedenktage am Columbuskaje bedeuten.
Radio Bremerhaven berichtete über die Ereignisse rund um Film, Gedenktag und lokale Aktionen und unterstrich die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Bremerhavener Kultur- und Erinnerungsszene.



