
Statistik für das erste Halbjahr weist im Tourismus wieder deutliches Plus aus
Bremerhaven verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 ein deutliches Plus im Tourismus. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden bis Ende Juni fast 4500 Ankünfte mehr gemeldet als im Vorjahr, auch 11.193 zusätzliche Übernachtungen wurden notiert. Die stärksten Zuwächse melden die Vermieter von Ferienwohnungen und Betreiber von Wohnmobilplätzen.
Von Januar bis Juni stieg die Zahl der Ankünfte insgesamt auf 112.334 Gäste (+4,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum), die der Übernachtungen auf 211.291 (+5,6 %). Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2024 hatte Bremerhaven mit 108.000 Ankünften und rund 200.000 Übernachtungen spürbare Rückgänge hinnehmen müssen. „Uns ist es aber gelungen, die Delle aus dem Vorjahr zu überwinden und an die positive Entwicklung der Jahre zuvor anzuschließen“, sagt Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven.
Auch internationale Gästezahlen entwickeln sich positiv
Die meisten Besucher der größten Stadt an der deutschen Nordseeküste kommen aus dem Inland. Aber auch die internationalen Gästezahlen entwickeln sich positiv. Mit 9.912 Ankünften wurde ein Zuwachs von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Die 21.128 Übernachtungen entsprechen einem Plus von 1,5 %.
Der US-amerikanische Markt erreichte im ersten Quartal Spitzenwerte. Im Januar übernachteten 866 Personen in der Seestadt und somit 381,1 % mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt lagen die USA im ersten Halbjahr bei 656 Ankünften (+15,5 %) und 2.044 Übernachtungen (+13,2 %).
Österreicher entdecken Bremerhaven
Impulse aus dem überwiegend deutschsprachigen Ausland stärken die Bilanz zusätzlich. Gemeinsame Messeauftritte mit der Tourismusagentur Nordsee (Tano) in Wien und Zürich sowie weitere Marketingmaßnahmen sorgten mit 1.307 Übernachtungen für ein Plus von 6,4 % aus der Schweiz. 1.348 Übernachtungen aus Österreich stehen für ein beeindruckendes Plus von 79,3 %.
Die wichtigsten Auslandsmärkte sind neben den USA die Niederlande und Dänemark. Gäste aus beiden Nachbarländern verbrachten insgesamt 4.733 Nächte in der Stadt.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer internationaler Gäste lag mit 2,1 Tagen leicht über dem nationalen Wert von 1,9 Tagen, der seit Jahren nahezu unverändert ist.
Trend: Wohnmobile und Ferienwohnung
Starke Veränderungen zeigen sich aber im Reiseverhalten: Der Trend geht auch beim Wochenend-Tripp und der Städtereise dahin, eine Ferienwohnung zu mieten und sich selbst zu versorgen. Die Zahl der Ankünfte auf den Campingplätzen und in Ferienwohnungen stieg im Vergleich zum Vorjahr allein im Juni um 34,9 Prozent. Die Erlebnis Bremerhaven GmbH reagiert darauf und investiert in ihre beiden Wohnmobil-Stellplätze am Fischkai und an der Doppelschleuse. Beide Plätze erhalten neue und zusätzliche Stromsäulen. Außerdem können die 110 Parkplätze künftig im Voraus gebucht und reserviert werden.
Fast 124.000 Übernachtungen in den Hotels
Die zwölf Hotels im Stadtgebiet bedienen im ersten Halbjahr mit fast 70.000 Ankünften und fast 124.000 Übernachtungen zwar immer noch das Gros der Gäste, die Zahlen sind aber nahezu identisch mit den Werten des für sie schwachen Vorjahres. Die stadtweit 1385 Hotelzimmer mit 2820 Betten waren im Juni nur zur Hälfte ausgelastet.
Gerber: Den Schwung der SAiL nutzen
Michael Gerber: „Wir arbeiten engagiert an unserer neuen Ausrichtung im Vertrieb und der Entwicklung Bremerhavens als attraktives Ziel, um noch mehr Gäste zu uns zu holen.“ Der Start ins Jahr war noch verhalten, aber vor allem der Mai und Juni haben einen kräftigen Aufschwung erfahren. Mit Blick auf die kommenden Monate ist Gerber optimistisch: „Wir erwarten, dass auch das dritte Quartal hervorragende Zahlen bringen wird, natürlich auch und vor allem Dank der SAiL. Deren Schwung wollen wir mitnehmen. Wir haben bis zum Jahresende gute Chancen, insgesamt an die Rekordzahlen von 2023 heranzureichen.“
Land Bremen liegt über dem Bundestrend
Für das Land Bremen meldet das Statistische Landesamt insgesamt 1.362.309 Übernachtungen im ersten Halbjahr, was einem Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2024 entspricht. In Bremerhaven und Bremen fällt die touristische Bilanz damit besser aus als im Rest der Republik. Bundesweit wurde nur ein leichter Anstieg von 0,1 Prozent verzeichnet.
