Statt intensiver Mäharbeiten heißt es vielerorts: Rasenmäher aus, Artenvielfalt an! Die Aktion „Mähfrei im Mai“ ruft dazu auf, Rasenflächen und Blühstreifen im Mai nicht zu mähen.
„Selten war es so einfach, sich an einer Aktion zum Wohle der Tier- und Pflanzenwelt zu beteiligen: Man muss nichts tun“, hebt Umweltdezernentin Andrea Toense hervor. Ziel ist es, besonders in der ersten Hochphase des Insektenjahres Nahrung und Lebensräume bereitzustellen. Denn viele Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber sind auf heimische Wildblumen und Gräser angewiesen, die auf intensiv gemähten Rasenflächen kaum eine Chance haben. Hiervon profitieren dann auch weitere Arten wie zum Beispiel Gartenvögel.
„Es ist aber nicht erforderlich, jeden Garten in eine Wildblumenwiese zu verwandeln“, ermuntert Stadträtin Toense zur Teilnahme. „Ein kleiner Blühstreifen oder eine unberührte Ecke genügen, um wichtige Lebensräume zu schaffen.“
Das kürzlich verabschiedete Insektenschutzprogramm des Landes Bremen nennt den Verlust an Lebensräumen als wichtigsten Grund für den Rückgang der Insektenvielfalt und betont zugleich die Bedeutung privater Grünflächen als wichtiges Flächenpotenzial für die Förderung von Struktur- und Artenvielfalt in Siedlungsbereichen. Demnach besitzen auch kleinräumige Strukturen das Potenzial, eine Vernetzung nicht zusammenhängender (öffentlicher) Grünflächen herzustellen und ein Netzwerk von Nahrungs-, Lebens- und Rückzugsorten für die Insektenwelt zu schaffen.
Ursprünglich stammt die Idee des „No Mow May“ aus Großbritannien. Inzwischen hat die Aktion aber auch in Deutschland zahlreiche Unterstützer gefunden, die durch Passivität aktiv werden.
