Wird künftig auf dem Lloydplatz am Neuen Hafen stehen: der Selfiepoint „#SAiL Bremerhaven“. Foto: Jens Hagens_Erlebnis Bremerhaven
Der markante Schriftzug der SAiL Bremerhaven kehrt an den Neuen Hafen zurück – für Selfies und Gruppenfotos von Einheimischen und Besuchern und als attraktiver Blickfang. Die leuchtenden Buchstaben #SAiL Bremerhaven sollen nicht nur abends ein Hingucker sein.
Der Selfie-Point wird künftig zentral auf dem Lloydplatz stehen mit der „Schulschiff Deutschland“ als attraktivem Hintergrund für die vielen Erinnerungsfotos, die hier künftig entstehen werden. Besucher, die von der Autobahn in Richtung Innenstadt fahren, steuern direkt auf den Schriftzug zu. Während des Windjammerfestivals im August stand er am Nordende des Neuen Hafens und hat die SAiL sowie Bremerhaven als Marke in alle Welt verbreitet. „Das, hoffen wir, soll so bleiben“, sagt Michael Gerber, der Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Die SAiL hat sich zu einem unverwechselbaren Merkmal für Bremerhaven entwickelt, das die Region mit Stolz erfüllt. Gerber: „Der Selfie-Point greift dieses Gefühl auf – als modernes Bildmotiv, das auf unsere maritime Identität verweist und für die Verbundenheit mit der Stadt steht.“
Neue Funktionen und überarbeitetes Design
Direkt im Anschluss an die SAiL war der Schriftzug am Neuen Hafen abgebaut und in der Lichtwerft technisch und gestalterisch weiterentwickelt worden. Jetzt kehrt er als Anziehungspunkt für alle, die ihre Erinnerungen in Szene setzen wollen, dauerhaft an einen prominenten Platz im Herzen der Stadt zurück – mit neuen Funktionen und überarbeitetem Design.
„Wir haben während der SAiL beobachtet, dass die Besucher sich gerne direkt vor den Schriftzug gesetzt haben oder sogar in die Konstruktion hineingekrochen sind. Das greifen wir auf“, sagt Gerber. Der Fotospot erhält einen hölzernen Sockel als Sitzbereich. So lässt sich das eigene #SAiL-Foto noch besser in Szene setzen – mit dem Windjammer als Kulisse.
Wechselnde Farben und Akzente
Ein Gerüst bildet weiterhin den Rahmen für den leuchtenden Schriftzug #SAiL Bremerhaven. Dank wechselnder Farben und wechselnder Lichtakzente entsteht ein lebendiges Motiv, das sich bei Tag und Nacht unterschiedlich inszenieren lässt. Besucherinnen und Besucher können sich kreativ positionieren – und damit ihren persönlichen Moment festhalten.
Auch verkehrstechnisch ist der neue Standort gut gewählt: Wer über die Lloydstraße in Richtung Hafen fährt, wird den Schriftzug schon aus der Ferne sehen.
Konstruktion kann schnell auf- und abgebaut werden
Die Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen (BEAN) hat es möglich gemacht, dass der Lloydplatz mit seinem Holzdeck der neue Standort wird. „Dafür gilt unser Dank“, so Gerber. Der Schriftzug bleibt aber mobil. Er wurde so konstruiert, dass ein schneller Auf- und Abbau möglich ist, wenn bei Veranstaltungen ein Standortwechsel nötig wird oder die Stadt den Selfiepoint an anderer Stelle einsetzen möchte.
Dass # SAiL Bremerhaven weiterhin auf große Resonanz stoßen wird, davon ist Gerber überzeugt: „Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben das Festival im August besucht. Umfragen zeigen, dass 70 Prozent unserer Gäste wiederkommen wollen. Die SAiL bewegt die Menschen – und der Schriftzug gibt ihnen ein Stück davon mit auf den Weg.“
Nächste SAiL im August 2030
Die nächste SAiL Bremerhaven wird im August 2030 gefeiert. Wer nicht so lange warten möchte, sollte sich die Maritimen Tage 2026 vormerken: Vom 12. bis 16. August wird dann rund um den Hafen gefeiert – mit Schiffen, Musik, Begegnungen und vielen Fotomotiven.
Wer einmal die SAiL besucht hat, der kommt gerne wieder – das ist nur eines der Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage unter Besuchern des internationalen Windjammerfestivals. Neben der Möglichkeit, kostenlos an Bord der meisten Schiffe zu gehen, begeisterten vor allem Streetfood und das Bühnenprogramm. 882 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Online-Umfrage teil und gaben damit wertvolle Einblicke in Motivation, Herkunft und Eindrücke der Gäste.
Das lieben die Besucher der SAiL besonders: Open Ship. Foto: Wolfhard Scheer_Erlebnis Bremerhaven
Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben die SAiL Bremerhaven 2025 vom 13. bis 17. August besucht. Herausragende Erkenntnis: 70 Prozent der Gäste sind Wiederkehrer – viele kennen das Festival sogar bereits seit 1986. „Das ist ein starkes Signal für die Bindungskraft und die Identität der SAiL“, sagt Michael Gerber, der Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Dass aber auch beinahe jeder dritte Gast das Festival mit 250 Schiffen das erste Mal besucht hat, unterstreicht die Bedeutung der SAiL als Marke.
Faszination Schiffe, Festivalvielfalt und Atmosphäre
Allein an Bord der „Gorch Fock“ wurden während der SAiL 16.000 Besucher gezählt. Foto: Vanessa Wilke_Erlebnis Bremerhaven
Unumstrittener Mittelpunkt der SAiL sind die Schiffe: Für 88 von 100 Befragten war es Anlass genug, den Alten und Neuen Hafen sowie den Fischereihafen zu besuchen, um große Segelschiffe aus nächster Nähe zu erleben oder bei der Einlaufparade SAiL-In zu verfolgen. Beinahe genauso wichtig: das Open Ship. Die Möglichkeit, die Großsegler zu besichtigen, war für 84 Prozent der Besucher ein Highlight. Daneben fanden auch die Marktstände insgesamt, das Street-Food-Festival und das Bühnenprogramm großen Zuspruch. Besonders gelobt wurden von den Umfrage-Teilnehmern die friedliche Stimmung, das Feuerwerk und die Drohnenshow.
Gästekommentare wie: „einmalig, die beste Sail seit langem“ oder „ein großartiges Fest, das uns sicher wiedersehen wird“ unterstreichen die emotionale Bindung. Kritik gab es an der Zahl der Toiletten, Gedränge der vielen Besucher an Engstellen und der Abreise nach dem Feuerwerk. Das hatten vorher gut 80.000 Menschen am Weserdeich genossen. Kritik wurde auch am Mobilfunknetz geäußert, dass zeitweise wegen der vielen Nutzer überlastet war.
Bedeutung für die Stadt
„Die Ergebnisse insgesamt sind ein klarer Beleg, wie wichtig die SAiL für die Stadt und deren Geschichte ist“, betont Gerber. „Sie fördert den Stolz in der Bevölkerung, zieht Gäste aus nah und fern an und stärkt nachhaltig den Tourismusstandort Bremerhaven.“
Die Umfrage verantwortet das Social-Media-Team der Erlebnis Bremerhaven. Instagram und Facebook seien längst die wichtigste Quelle, um Gäste direkt zu erreichen, sagt Social-Media-Managerin Mailin Knoke. Ihre Kollegin Melanie Bangert ergänzt: „Die Sail-Kanäle haben während der fünf Veranstaltungstage 1,7 Millionen Menschen erreicht.“ Aber viele Besucher der SAiL gaben auch an, über Mundpropaganda und Berichte in Medien auf die Veranstaltung aufmerksam und neugierig geworden seien.
Bremerhaven als stolze Gastgeberin
Und woher kamen die Besucher? Etwa jeder zweite Gast kam direkt aus Bremerhaven, dem Umland oder aus Bremen. Doch auch eine überregionale und nationale Strahlkraft der SAiL sind sichtbar: Hochgerechnet kamen mehr als 170.000 Festival-Besucher jenseits von Niedersachsen aus dem übrigen Bundesgebiet, viele blieben für mehrere Tage – „die SAiL hat eindeutig nationale Strahlkraft“, sagt Gerber. „Bremerhaven darf stolz sein – die Welt war zu Gast an der Weser, und sie will wiederkommen.“
Wissenschaftlicher Blick auf die SAiL
Julius Sclavi untersucht, ob sich die Stimmung der SAiL gut durch Fotos vermitteln lässt. Foto: Carmen Lindemann_Erlebnis Bremerhaven
Die SAiL 2025 ist nun auch Gegenstand einer Forschungsarbeit: Julius Sclavi (23) studiert an der Hochschule Bremerhaven digitale Medienproduktion. Er untersucht in seiner Bachelorarbeit, ob und wie sich Stimmung und Erlebnis eines Festivals allein durch Fotos vermitteln lassen. Für seine Fotoreportage war er während der Festtage im Einsatz. Mehr als 1000 Aufnahmen sind dabei entstanden, 21 hat Sclavi für seine fotografische Reportage, die komplett ohne Text auskommt, ausgesucht. Über eine Online-Umfrage können Besucherinnen und Besucher nun auf www.bremerhaven.de/bachelorarbeitSail ihre Eindrücke schildern.
Feuerwehrdezernent Stadtrat Peter Skusa und Leiter der Feuerwehr Bremerhaven Jens Cordes danken den eingesetzten Einsatzkräften auf der SAiL. Im Hintergrund das Gruppenbild der beteiligten Organisationen. Bildnachweis: Feuerwehr Bremerhaven Kohfahl
Liebe Einsatzkräfte,
mit tiefem Respekt blicken wir auf euren tatkräftigen und unermüdlichen Einsatz während der SAiL 2025 zurück. Ihr, die Seestadtretter, die Angehörigen der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, der Hilfsorganisationen DRK, JUH, MHD sowie der DLRG und des THW, seid ein Garant für das sichere Gelingen dieser Großveranstaltung gewesen.
Alle beteiligten Organisationen haben eine Zusammenarbeit an den Tag gelegt, die ihresgleichen sucht. Dafür gebührt euch ein aufrichtiger und riesiger Dank.
Wir in Bremerhaven können stolz darauf sein, solch engagierte Einsatzkräfte an unserer Seite zu wissen. Tag für Tag wart ihr mit rund 160 Kräften zeitgleich auf dem Veranstaltungsgelände im Einsatz. Über die gesamte Dauer der Sail hinweg waren es mehrere Hundert, die mit Professionalität, Herzblut und Einsatzfreude für die Sicherheit der Gäste und unserer Stadt gesorgt haben. Die Zusammenarbeit, die gelebte Professionalität und der geschlossene Auftritt suchen ihresgleichen.
Ihr habt nach außen eindrucksvoll eine schlagkräftige Gemeinschaft präsentiert, die den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur Sicherheit vermittelt, sondern auch zeigt, dass selbst große Herausforderungen verlässlich gemeistert werden können.
Doch hinter jeder Einsatzkraft steht auch eine Familie, die Verständnis aufbringt und Belastungen mitträgt, wenn der Dienst ruft. Auch ihnen gilt unser herzlicher Dank für ihre unverzichtbare Unterstützung.
Gut gemacht, well done, oder wie es bei den Seefahrern heißt: Bravo Zulu!
Bremerhaven bietet viele besondere Momente – und das nicht nur zur SAiL 2025: Am Neuen Hafen steht deshalb ab sofort der SAiLfie-Point #SAiL Bremerhaven als moderner Anziehungspunkt für alle, die ihre Erinnerungen in Szene setzen wollen. Der Schriftzug soll zum Treffpunkt werden für Selfies und Gruppenfotos von Besuchern – und zum Sinnbild für die Verbundenheit mit der Stadt.
„Selfies gehören heute einfach dazu“, sagt Oberbürgermeister Melf Grantz. „Sie sind Ausdruck von Momenten, die man festhalten und teilen möchte. Mit dem SAiLfie-Point schaffen wir einen Ort, der genau das möglich macht – in einer Umgebung, die für viele Menschen eng mit Bremerhaven verbunden ist.“
Übergeben Bremerhavens ersten SAiLfie-Point seiner Bestimmung: Dr. Ralf Meyer, Melf Grantz, Michael Gerber und Torsten von Haaren. Foto: Helmut Gross_Erlebnis Bremerhaven
Fotopunkt hält die Atmosphäre der SAiL fest
Der neue Fotopunkt liegt ideal: Am nördlichen Ende des Neuen Hafens fällt der direkte Blick aufs Wasser und die Schiffe mit Klimahaus und dem markanten Sail-City-Hochhaus im Hintergrund. Besonders zur SAiL 2025 wird der Schriftzug ein begehrtes Motiv sein – denn von hier lassen sich die Windjammer perfekt fotografieren.
Schriftzug ist abends beleuchtet
Die Konstruktion ist bewusst offen gehalten: Ein Gerüst bildet den Rahmen für den leuchtenden Schriftzug #SAiL Bremerhaven, der abends zum echten Hingucker wird. Dank wechselbarer Farben und Lichtakzente entsteht ein lebendiges Motiv, das sich bei Tag und Nacht unterschiedlich inszenieren lässt. Besucherinnen und Besucher können sich kreativ positionieren – und damit ihren ganz persönlichen Moment festhalten.
Ein neues Angebot für die Gäste
„Bremerhaven bekommt mit dem SAiLfie-Point ein neues Angebot für unsere Gäste“, so Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren. „Er zeigt: Wir können Tradition und Moderne verbinden. Und wir schaffen Orte, die Menschen berühren – und die sie mit anderen teilen möchten.“
Auch nach dem maritimen Großevent bleibt der SAiLfie-Point bestehen. Die Erlebnis Bremerhaven GmbH hat für den Fotospot bewusst auf ein dauerhaftes Element gesetzt. „Er ist so konstruiert, dass wir ihn auch versetzen können und das haben wir auch vor“, sagt Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH.
Eine Einladung, sich mit Bremerhaven zu verbinden
Der Trend, sich an besonderen Orten mit Selfies zu verewigen, ist längst fester Bestandteil moderner Reiseroutinen. Ob #ILoveNY, der Eiffelturm oder ein Schriftzug – weltweit entstehen touristische Bildmotive, die Menschen zum Innehalten und Posieren einladen. Bremerhaven reiht sich mit dem SAiLfie-Point nun bewusst in diese Reihe ein – auf norddeutsche, maritime Art. Dr. Ralf Meyer, Geschäftsführer des SAiL-Organisationskomitees, und Leiter des Referats für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft: „Der SAiLfie-Point ist mehr als nur ein Selfie-Spot. Er ist Einladung, sich mit unserer Seestadt zu verbinden – bildlich und emotional.“ Ein Stück Bremerhaven zum Mitnehmen, Teilen und Wiederkommen.
Mit einem Typhon-Konzert wird bei der SAiL Bremerhaven 2025 der zunehmend in Vergessenheit geratene Sound der Stadt zu neuem Leben erweckt. Schiffshörner haben dem Klangraum der Seestadt über Jahrzehnte hinweg eine unverwechselbare Atmosphäre verliehen. Mit einer einzigartigen Klanginstallation lässt der Bremerhavener Musiker und Künstler Jens Carstensen diese Zeit von einem 12 Meter hohen Turmgerüst auf der südlichen Geestemole wieder aufleben.
Carstensen ist Experte für Stadtklänge und ungewöhnliche Konzerte an noch ungewöhnlicheren Orten. In diesem Fall greift er auf Aufnahmen zurück, die er in den Jahren 2004 und 2005 gesammelt hat. Mehr als 100 Schiffe haben ihre Typhone seinerzeit extra für die Aufnahmen erklingen lassen. Darunter so legendäre Schiffe wie die „Queen Elizabeth II“, die alte „Europa“ und die „Maxim Gorki“. Aber auch jede Menge Handels- und Behördenschiffe. In einem Klangarchiv wurden diese Aufnahmen nach Reedereien und Schiffsgrößen gespeichert. Jetzt dienen sie als Material für eine mehrstimmig orchestrierte Komposition.
Diese Klänge gehören zu Bremerhaven
„Schiffshörner funktionieren in erster Linie ja nicht nach harmonischen musikalischen Gesetzen“, sagt Carstensen. „Sie folgen einer technischen Logik.“ Dieses Spiel mit Klängen, die nicht in eine Tonleiter passen, sie aufzunehmen und klanglich zu gestalten, sei für ihn eine spannende Herausforderung gewesen. „Für mich hat diese Klangwelt etwas Spezifisches, das ich nur in Bremerhaven finden kann.“
Der Morsecode ist bis heute gebräuchlich
Strukturiert werden die Kompositionen, die während der SAiL vom 13. bis 17. August täglich zwischen 11 und 22 Uhr erklingen, auf Grundlage des bis heute in der Seefahrt gebräuchlichen Morsecodes. Es handelt sich dabei um ein Verfahren zur Übermittlung von Buchstaben und Zeichen, das auf den Symbolen Punkt, Strich und Pause basiert. Das wohl berühmteste Morsezeichen („Kurz, kurz, kurz – lang, lang, lang – kurz, kurz, kurz“) steht für das SOS in der Seefahrt. Es lassen sich damit aber auch Worte und ganze Sätze bilden.
Schiffshörner morsen kleine Botschaften
Die Schiffshörner sind in diesem Fall also die Lautgeber für kleine Botschaften, die Seefahrer aus aller Welt in der Stadt hinterlassen haben. Carstensen hat dafür die Gästebücher der Bremerhavener Seemannsmission über einen Zeitraum von zehn Jahren durchforstet und Einträge in zumeist englischer Sprache gefunden, die weit über reine Danksagungen hinausgehen. Ein Beispiel in der Übersetzung: „Nur ein kleiner Moment der Stille, um darüber nachzudenken, wofür wir in der Welt sind“. Oder: „Wenn du keine Risiken eingehst, kannst du die Zukunft nicht gestalten“. Und schließlich: „Bleib menschlich gegenüber dem Unsichtbaren“.
Der historische Sound kehrt zur SAiL zurück
„Als Junge wurde ich morgens zum Aufstehen regelmäßig vom Klang eines Typhons begleitet“, beschreibt Carstensen eine Inspiration für das Projekt. „Es tutete stadtweit hörbar zum Schichtbeginn auf der Lloyd Werft und war für mich die Versicherung, pünktlich den Weg zur Schule anzutreten.“ Mit der zunehmenden Industrialisierung des Hafens und dem Einsatz von alternativen Ortungssystemen verschwanden die Signale von Typhonen. Nur immer dann, wenn ein Kreuzfahrtschiff von der Columbuskaje ablegt, sind sie noch zu hören.
Nun kehrt der historische Sound der Stadt also für die Tage der SAiL in seinen ursprünglichen Klangraum zurück. Carstensen: „Als ein klingendes Vermächtnis für die Stadt Bremerhaven.“
Was die ehrenamtlichen Liaisons bei der SAiL 2025 in Bremerhaven bewegt
Was treibt diese Leute eigentlich dazu, Urlaub zu nehmen, um als Ehrenamtliche die Segelschiffe bei der SAiL 2025 in Bremerhaven zu betreuen? Dazu noch ohne Bezahlung. „Es ist der am schlechtesten bezahlte 24-Stunden-Job der Welt“, lacht André Benthien, der die Arbeit der so genannten Liaisons koordiniert. „Aber der schönste.“ Zur SAiL 2025 vom 13. bis 17. August freuen sich 20 freiwillige Helfer auf diese wohl einzigartige Aufgabe.
Für Iris Henkel, die vor 20 Jahren bei der SAiL 2005 in Bremerhaven heftig und nachhaltig vom Sail-Virus befallen wurde, war es der Beginn einer Liebesbeziehung. „Für mich ist das besser als ein Wellness-Urlaub“, sagt sie über ihre Arbeit als ehrenamtliche Helferin. „Mich macht das total glücklich.“
Foto: Holger Martens
Es war Liebe auf den ersten Blick
Vor ihrem Debüt in der Seestadt hatte sie bereits Gelegenheit, auf einem Großsegler beim Tall Ship Race mitzusegeln. „Ich mag Menschen, ich mag Schiffe, ich mag Internationalität“, war eine Erkenntnis aus dieser Zeit. Da war es nur noch ein kleiner Schritt, als ehrenamtliche Schiffsbetreuerin in Bremerhaven anzuheuern. „Es entscheidet sich sehr schnell, ob das etwas für einen ist“, erinnert sie sich. „Für mich war es Liebe auf den ersten Blick.“
So vereinen sich bei der 56-Jährigen zwei Bedeutungen des Wortes Liaison. Was im Französischen so viel wie Affäre oder Liebesbeziehung bedeutet, beschreibt im englischen Sprachgebrauch jemanden, der die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Menschen oder Institutionen fördert, die Kommunikation in Gang hält und zum gegenseitigen Verständnis beiträgt.
Als lokaler Ansprechpartner an Bord
Im Fall der ehrenamtlichen Schiffsbetreuer geht es vor allem darum, den Crews der von ihnen betreuten Schiffe behilflich zu sein: Beim Landgang, bei der Vermittlung eines Arzttermins, beim Shopping, beim Sport oder einem Museumsbesuch. Doch auch bei Fragen der Müllentsorgung, der Frischwasserbeschaffung oder Problemen mit dem Zoll sind die Liaisons erste Ansprechpartner. „Und wenn irgendetwas Technisches kaputt geht“, sagt Iris Henkel, „dann muss ich eben jemanden besorgen, der das reparieren kann.“ Alles getreu ihrem Motto: „Ich liebe es, Probleme zu lösen!“
Der Crashkurs Arabisch als sechste Sprache
Seit ihrem ersten Liaison-Job in Bremerhaven hat die gebürtige Hamburgerin mehr als 30 Mal als ehrenamtliche Schiffsbetreuerin gearbeitet: In Amsterdam und Den Helder, Kristiansand und Bergen, in Aarhus, beim Hafengeburtstag in Hamburg und der Hanse-Sail in Rostock. So ganz nebenbei haben sich dabei auch ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitert. Neben Englisch und Dänisch, was sie fließend spricht, reicht es auch in Holländisch, in Norwegisch und Französisch zumindest für einen Smalltalk. Und da Iris Henkel sich vor einiger Zeit auch noch einen Crashkurs in Arabisch gegönnt hat, wird sie neben der „Alexander von Humboldt II“ noch die „Shabab Oman 2“, das Segelschulschiff aus dem Sultanat Oman, während der SAiL in Bremerhaven betreuen.
Verglichen mit der erfahrenen Iris Henkel ist der Bremerhavener Andreas Bauhammer noch ein absoluter Frischling in der Liaison-Szene. Der 28-Jährige wird bei dem Großseglertreffen vom 13. bis 17. August zum ersten Mal als Schiffsbetreuer an den Start gehen. „Ich habe keine Ahnung, was mich da erwartet“, sagt der Experte für Sicherheitstechnik, der sich für diese Zeit Urlaub von seinem Arbeitgeber in Bremen genommen hat. Grundsätzlich gehe es wohl darum, die Crewmitglieder des ihm zugeteilten Schiffes so gut zu betreuen, dass sie bald wiederkommen möchten, glaubt er: „Die SAiL lebt doch davon.“
Foto: Donsbach / Erlebnis Bremerhaven
Zur SAiL sind rund 800 ehrenamtliche Helfer im Einsatz
Um ein Festival wie die SAiL mit 250 teilnehmenden Schiffen und rund 3000 Crewmitgliedern überhaupt stemmen zu können, ist die Erlebnis Bremerhaven GmbH als Ausrichterin des Windjammertreffens auf viele ehrenamtliche Helfer angewiesen – rund 800 werden es in diesem Jahr wieder sein, und die meisten von ihnen nehmen sogar Urlaub, um dabeisein zu können. „Uns macht das stolz, wie die Bremerhavener ihre SAiL feiern und uns bei der Organisation unterstützen“, sagt Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH.
Beste Voraussetzungen für die Karriere als Liaison
Schiffe begleiten den aus Süddeutschland stammenden Bauhammer schon seit seiner Jugend. Mit 15 Jahren hat er seinen Segelschein auf dem Bodensee gemacht und auch die Abschlussfahrt seiner Schule zum Ijsselmeer in Holland hinterließ bleibenden Eindruck. „Mich hat es immer zum Meer gezogen“, sagt er und verknüpfte diese Sehnsucht nach dem Abitur mit einem Studium in Bremerhaven. Auch das ehrenamtliche Engagement ist für Bauhammer nichts Neues. So engagiert er sich auf den Museumsschiffen „Grönland“ und „Astarte“ und mischt auch bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG mit. Ein Hang zum Ehrenamt und die Liebe zur See: beste Voraussetzungen also für die Karriere als Liaison.
Wasser, Wind und Wellen als ein Motiv des Lebens
Wasser, Wind und Wellen sind auch für die gebürtige Bremerin Christine Mielsch ein durchgehendes Motiv in ihrem Leben. Nachdem sie Hamburg zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht hatte, war die heute 65-Jährige seit 1992 freiberuflich als Übersetzerin und Dolmetscherin mit den Arbeitssprachen Russisch und Englisch tätig. „2004 bekam ich auf dem russischen Großsegler ,Mir‘ bei einem Drei-Tages-Törn auf die Nordsee zum ersten Mal Schiffsplanken unter die Füße“, erzählt sie, „die Verwirklichung eines alten Traums.“ Mit ihren Sprachkenntnissen und ihrem Kommunikationstalent wurde sie schnell zu einer wichtigen Verbindungsperson zur „Mir“.
An Bord des imposanten Schulschiffs kam Christine Mielsch zur Sail 2005 nach Bremerhaven, wo sie als Bindeglied zu den Liaisons fungierte. Drei Jahre später, bei der „Lütten Sail“ 2008, schnupperte sie dann selbst zum ersten Mal in die Aufgaben einer ehrenamtlichen Schiffsbegleiterin hinein, 2010 stieg sie „als vollwertige Liaison“ in die Szene ein und blieb der Seestadt fortan auch bei den maritimen Festen zwischen den nur alle fünf Jahre stattfindenden SAiLs treu. „Wenn ich die Gangway hochgehe, fällt alles von mir ab“, sagt die ausgebildete Gästeführerin, die sehr bald als Projekt-Koordinatorin auch in Hamburg eine Liaison-Organisation für die Großsegler aufbauen half.
Foto: Hanna Karstens-Quabbe
Wie Hamburg von Bremerhaven noch lernen kann
„Ich studiere gewissermaßen Problemlösungen“, sagt sie. „Dabei geht es vor allem darum, Ruhe zu bewahren und unerschütterlich zu bleiben.“ Trainiert werden diese Fähigkeiten seither auch beim Hafengeburtstag in Hamburg, wo Christine Mielsch ein Heimspiel hat und wo die Resonanz mit 1,2 Millionen Besuchern mit der Gästeerwartung zur SAiL Bremerhaven identisch ist.
Und auch sonst müsse sich die kleinere Seestadt im Vergleich mit der Elb-Metropole keineswegs verstecken. „Bremerhaven verfügt mit dem Neuen Hafen, der Seebäderkaje und dem Kaiserhafen über ein super Gelände, einen idealen Rundkurs“, sagt Christine Mielsch. Alles sei zu Fuß ohne Anstrengung zu erkunden. Außerdem punkte die Organisation mit einladender Sauberkeit. „Da wuseln die Einsatzkräfte schon am frühen Morgen vor den Schiffen herum. Wenn die ersten Besucher kommen, ist alles gepflegt und geräumt.“ Dickes Lob von einer, die weiß, wovon sie spricht: „Das bekommt Hamburg nicht hin.“
„Rolling home“: Nach sechs Monaten auf See ist die „Alexander von Humboldt II“ am Freitag in ihren Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt. Für welche ehrenvolle Aufgabe sich die „grüne Lady“ dort herausputzt, signalisiert eine riesige Fahne am Heck mit der Aufschrift „Sail 2025 Bremerhaven“. Das spektakuläre Windjammerfestival findet vom 13. bis 17. August in der Seestadt statt und die „Alex“ wird die Einlaufparade der imposanten Flotte als Flaggschiff anführen.
Die Botschafterin Bremerhavens auf den Weltmeeren ist auf der Heimreise kräftig durchgeschüttelt worden, als sie sich im Februar durch einen heftigen Atlantiksturm kämpfen musste. „Zwischen den Bermudas und den Azoren ist das Schiff in schweres Wetter geraten“, berichtet Jürgen Hinrichs, Vorstand der Deutschen Stiftung Sail Training, dem Betreiber der „Alex 2“. Für die 16- bis 19-jährigen Trainees an Bord sei das eine abenteuerliche Bewährungsprobe gewesen, für die ehrenamtliche Stammcrew dagegen Segleralltag.
Neuer Hafen- Alex 2 kommt aus der Karibik zurück
11.4.14 Foto Scheer
Jürgen Hinrichs
Zu Ostern im Heimathafen
Ein paar kleinere Schäden wie zerrissene Segel konnten noch während der Fahrt geflickt werden. Was darüber hinaus für die Reparaturen nötig ist, stand schon bereit, als das Schiff am Nachmittag bei einem Reparaturbetrieb im Fischereihafen festmachte. Eine Woche lang wird sie dort liegen, dann verholt die Bark an ihren Stamm-Liegeplatz in den Neuen Hafen, von wo aus sie über Ostern zu mehreren Tagestörns ausläuft. Danach geht es dann zum ersten großen Törn in Richtung London.
Auf See als schwimmendes Klassenzimmer
Seit Mitte Oktober 2024 war das Segelschiff unter der Charter des im kanadischen Nova Scotia beheimateten „West Island College international“ als schwimmendes Klassenzimmer unterwegs gewesen. Eine Kooperation, die sich bereits seit fünf Jahren bewährt und die der Stiftung die Auslastung des Windjammers in den Wintermonaten sicherstellt. Die Trainees bekommen dabei die Gelegenheit, unter fachkundiger Leitung Hochseesegeln auf Traditionsschiffen zu betreiben und dabei auch viel beschworene soziale Kompetenzen in Sachen Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und gegenseitige Rücksichtnahme zu erlernen. Allesamt prägend für die Charakterbildung der jungen Menschen.
Seite an Seite mit dem Bundespräsidenten
Für die Sommersaison und die Sail 2025 in Bremerhaven läuft sich die Crew nach dem England-Abstecher bereits beim Hamburger Hafengeburtstag warm, wo das Schiff mit den markanten grünen Segeln am 11. Mai die Auslaufparade anführen wird. Dass die „Alexander von Humboldt II“ zum Flaggschiff der Sail berufen wurde, nennt der Stiftungsvorsitzende Hinrichs eine große Ehre: „Da nimmt man nicht jeden“, sagt er. Für die 2011 in Dienst gestellte „neue Alex“ ist es nach 2015 zwar schon die zweite Sail-Teilnahme, doch dieses Mal führt sie die beeindruckende Flotte von 250 Schiffen aus aller Welt zum ersten Mal an. Während sich die Windjammer am 13. August in der Außenweser versammeln, fährt Bundespräsident Walter Steinmeier, der Schirmherr der Veranstaltung, der Flotte an Bord des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ entgegen um dann Seite an Seite mit der „Alexander von Humboldt II“ in Richtung Bremerhaven zu laufen.
Erwartet werden mehr als eine Million Besucher
Nach dem wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ausgefallenen Großseglertreffen und zehn Jahren Sail-Abstinenz erwarten die Organisatoren während der Festtage in der größten deutschen Stadt an der Nordseeküste über eine Million Besucher. Sämtliche Programminfos unter sail-bremerhaven.de.
Segeltörn Alexander von Humboldt 2 im Juli 2024 in Ostsee und Nordsee von Göteborg nach Edinburgh fotografiert am 20.06.2024 in auf dem Meer. Foto: Maurizio Gambarini/FUNKE Foto Services
Er kommt: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zugesagt, zur SAiL nach Bremerhaven zu kommen. Das deutsche Staatsoberhaupt wird das Windjammer-Festival am 13. August 2025 eröffnen und an Bord der „Gorch Fock“ die Parade der einlaufenden Großsegler abnehmen. Das teilten Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz und Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren während einer Veranstaltung für Sponsoren der SAiL mit. Die griffen für den guten Zweck noch einmal tief in die Tasche.
Im Fischbahnhof im Schaufenster Fischereihafen kamen am Mittwochabend rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und vor allem: der Wirtschaft zusammen. „Mit unserem Sponsorenabend möchten wir Danke sagen für die großartige Unterstützung“, sagte Grantz, der Vorsitzender des SAiL-Organisationskomitees ist. Das Windjammer-Festival mit erwarteten 1,2 Millionen Besuchern und 250 Segelschiffen zu veranstalten, kostet mehr als drei Millionen Euro. Eine Million Euro gibt das Land Bremen als Zuschuss, knapp eine Million Euro werden erwirtschaftet und als Sach- oder Geldleistungen kommen durch Sponsoring noch einmal knapp eine Million Euro zusammen. „Ohne Sponsoren wäre die SAiL nicht auf die Beine zu stellen“, so Grantz. „Ich bin sehr dankbar, dass die Bereitschaft, uns zu unterstützen, auch in wirtschaftlich nicht gerade einfachen Zeiten noch immer so groß ist.“
Mehr als 80 große und kleine Sponsoren
Künstler Dirk Böhling führte durch einen kurzweiligen Abend und präsentierte gar einen von ihm verfassten Sponsoren-Song mit dem Refrain: „SAIL 2025 – ohne euch Sponsoren wären wir verloren! SAIL 2025 – würd‘ es euch nicht geben, wär kein Wind im Segel!“ Hauptsponsor des Windjammer-Festivals ist Aida Cruises. Insgesamt engagieren sich rund 40 Großsponsoren und noch einmal so viele kleinere für die SAiL. Es gehe aber nicht nur um große Schecks und hohe Summen, so Grantz. „Das Sponsoring ist sehr vielfältig und reicht von Freigetränken über die Müllentsorgung bis zur Unterstützung beim Aufbau, Lebensmittel-Spenden und sogar 3000 T-Shirts für die Trainees auf den Schiffen.“
Der Oberbürgermeister sagte, er sei dem Organisationskomitee dankbar für die Arbeit und der Beteiligung beinahe aller Einrichtungen und Organisationen in der Stadt an dem einzigartigen Festival. Als Beispiel erwähnte er das Technische Hilfswerk: Das sei während der SAiL „mit 50, 60 Leuten im Einsatz. Ehrenamtlich. Die nehmen alle Urlaub. Das ist großartig.“
Gastgeber für Besucher aus aller Welt
Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren sagte, dass er als oberster Repräsentant der Stadt zwar jede Menge Termine während der fünf Festival-Tage habe, sich aber wie wohl jeder Bremerhavener freue, Gastgeber für Schiffe und Besucher aus aller Welt zu sein. „Die Unterstützung, die wir bei der SAiL erfahren – von den vielen Vereinen und Verbänden bis eben zu den Sponsoren – ist großartig. Ihnen sage heute schon gerne ,Herzlichen Dank dafür‘“.
Steinmeier nimmt Parade ab
Er verfolge bereits gespannt das „Puzzle“, für alle Schiffe den passenden Liegeplatz in den Häfen zu finden, sagte von Haaren. Im August wird erstmals die „Union“ aus Peru in Bremerhaven zu Gast sein, Mexiko schickt die „Cuauthémoc“, der Oman hat gerade zugesagt, mit seinem Schulschiff an der SAiL teilzunehmen. Der Bundespräsident wird am Mittwoch, 13. August, gegen Mittag die Parade der einlaufenden Schiffe auf der Weser abnehmen und im Anschluss an der Seebäderkaje die SAiL offiziell eröffnen. Steinmeier war bereits zu den Maritimen Tagen 2021 in Bremerhaven zu Gast und damals begeistert von der Atmosphäre.
„SAIL 2025“ meistbietend versteigert
„SAIL 2025“ – dieser Schriftzug in großen Lettern stand jahrelang am Freigebiet in Bremerhaven. Künftig wird er vor Hotels und Restaurants zu sehen sein. Sebastian Gregorius, Bremerhavens letzter vereidigter Fischauktionator, griff zum Sponsorenabend noch einmal zum Hammer, um den Schriftzug meistbietend für den guten Zweck zu versteigern. 4200 Euro kamen so noch einmal insgesamt zusammen, die an die Seemannsmission gehen. Ersteigert wurde der Schriftzug für 2500 Euro durch den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, die damit bis zur SAiL vor den Betrieben werben möchten. Außerdem legten drei private Spender noch einmal 1700 Euro obendrauf, wenn sie nach der SAiL die Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen „S“, „L“ und „A“ bekommen – abgemacht!
„Wir freuen uns sehr über die Zusage“, sagt Michael Gerber, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Denn eines ist sicher: Das erst elf Jahre Vollschiff ist eine Pracht und die Besatzung bekannt für Musik und Gesang und die gute Stimmung, die sie mit in den Hafen bringen. „Jugend des Oman“ heißt das Schiff ins Deutsche übersetzt. Das Vorgängerschiff war bereits einige Male zu Gast in Bremerhaven und vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere Windjammer-Fan an Dudelsack-Spieler, Turbane und die Dishdasha, das traditionelle weiße Männergewand. Ein blitzblankes Deck, messingverzierte Stufen, Schnitzereien an den Türen – die „Shabab Oman II“ und ihre Besatzung haben als schwimmende Botschafter ihres Landes die Aufgabe, das Königreich Oman als touristisches Ziel bekannt zu machen. Wer mag, kann sich beim „Open Ship“ die Hände mit Henna bemalten lassen. Und zum Abend musiziert die Besatzung aus jungen Männern und Frauen gerne gemeinsam an Deck.
Das Vollschiff gehört seit 2014 zur festen Ausbildung omanischer Kadetten und wurde in den Niederlanden ausgerüstet. Die „Shabab Oman II“ ist 87 Meter lang, 11 Meter breit und ihre 34 Segel kommen zusammen auf eine Segelfläche von mehr als 2.600 Quadratmetern. 58 Besatzungsmitglieder und bis zu 34 Kadetten, die in der Regel drei Monate an Bord bleiben, segeln mit dem Dreimaster. Die riesige omanische Flagge weht am Heck des Vollschiffs in 50 Metern Höhe.
Die „Shabab Oman II“ wird voraussichtlich im April oder Mai ablegen und Kurs auf Europa nehmen. Das Sultanat nimmt an den STI-Regatten teil, die kurz vor der SAiL in Esbjerg in Dänemark enden. Von dort ist es nur ein Tagestörn nach Bremerhaven.
Schiffe gucken, an Bord gehen, Seeleute treffen – die SAiL Bremerhaven ist ein Muss für alle, die der Schifffahrt und ihren Menschen ganz nah kommen wollen. Vom 13. bis 17. August 2025 verwandelt sich Bremerhaven wieder in das Mekka für Liebhaber der traditionellen Seefahrt: 250 Segelschiffe aus aller Welt liegen in den Häfen, begleitet von fröhlicher Musik, internationalen Seeleuten und begeisterten Besuchern. Das größte Windjammer-Festival der Nordseeküste verspricht nach zehn Jahren Pause ein besonders beeindruckendes Line-up und ein unvergessliches maritimes Erlebnis.
Die SAiL Bremerhaven ist mehr als nur eine maritime Schau – sie steht auch für gelebte Völkerverständigung und internationale Freundschaft. Es wird erwartet, dass mehr als 1,2 Millionen Gäste die Veranstaltung besuchen und die Vielfalt der Segler aus aller Welt bestaunen.